1Was ist eine Bestattungsvorsorge?
Mit einer Bestattungsvorsorge legen Sie alle Details Ihrer Beisetzung vertraglich fest, damit diese nach später Ihren Wünschen durchgeführt wird. Sie können auch dafür sorgen, dass Ihre Angehörige finanziell abgesichert sind, indem Sie die Bestattungskosten im Voraus begleichen. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten: die Sterbegeldversicherung, das Treuhandkonto oder die Sterbegeld-Treuhandlösung.
Die Bestattung wird so durchgeführt, wie Sie es im Vorsorgevertrag mit uns vereinbart haben. Die Vereinbarungen können nur Sie ändern. Eine Änderung durch Hinterblie-bene ist nur dann möglich, wenn Sie die Option einer nachträglichen Änderung zugestimmt haben.
2Wie funktioniert eine Bestattungsvorsorge mit Betreuten?
Bei der Bestattungsvorsorge können Sie sowohl die Organisation als auch die Finan-zierung Ihrer Beisetzung regeln. Am bestens ist es, wenn Sie einen Termin mit uns vereinbaren. Gemeinsam gehen wir die verschiedenen Punkte des Vorsorgevertrages durch wie Bestattungsart, Ort der Beisetzung, Blumendekoration, Musik, Grabpflege, etc. Dann besprechen wir die Möglichkeiten, die Bestattungskosten abzusichern, z.B. durch die Zahlung an eine Treuhandgesellschaft, durch eine Sterbegeldversicherung oder ein Sparbuch.
Nach Ihrem Ableben wird das Treuhandvermögen inkl. Zinsen an uns ausgezahlt und wir kümmern uns darum, dass Ihr letzter Wille – wie vereinbart - umgesetzt wird.
3Was kostet eine Bestattungsvorsorge?
Wenn Sie bei uns eine Bestattungsvorsorge abschließen, fallen Bestattungskosten, aber auch kommunale (Friedhofs)gebühren und diverse Auslagen (z. B. Todesanzeigen, Urkunden etc.) an. Diese variieren selbstverständlich je nach Bestattungsart und Ort.
Feuerbestattung in der Urne
Sie ist in der Regel insgesamt die günstigere Bestattungsart, denn die Friedhofsge-bühren und die Steinmetzkosten sind hier tendenziell niedriger als bei einer Sargbestattung.
Sargbestattung
Die klassische Bestattungsform in unserem Kulturkreis ist die Erdbestattung in einem Sarg. Wir beraten Sie transparent und zeigen Ihnen die unterschiedlichen Möglichkeiten und deren Kosten auf.
Weitere Bestattungsarten
Es sind selbstverständlich weitere Bestattungsarten möglich wie z. B. Seebestattung, Friedwald, Alm- oder Wiesenbestattung, die Diamantbestattung oder vieles mehr. Gerne besprechen wir die Alternativen mit Ihnen.
4Welche Möglichkeiten zur finanziellen Absicherung gibt es?
Um die Beerdigungskosten finanziell abzusichern, können Sie zwischen Sterbegeldversicherung, Treuhandkonto und Sterbegeld-Treuhandlösung wählen.
5Was ist der Unterschied zwischen Sterbegeldversicherung, Treuhandkonto und Sterbegeld-Treuhandlösung?
Sterbegeldversicherung
Eine Sterbegeldversicherung enthält einen Geldbetrag, der im Sterbefall nebst Überschussanteilen zur Begleichung der Bestattungskosten ausbezahlt wird. Die Auszahlung ist garantiert, auch unabhängig von Testament und Erbe. Der Schutz besteht weltweit und lebenslang.
Wer erhält das Geld?
Wenn Sie eine Sterbegeldversicherung abschließen, legen Sie fest, wer die Versicherungsleistung erhalten soll. Zu Lebzeiten können Sie die Bezugsrechte jederzeit ändern.
Welche Voraussetzung gibt es zum Abschluss einer Sterbegeldversicherung?
Eine Sterbeversicherung können Sie mit oder ohne Gesundheitsfragen je nach Gesellschaft in der Regel bis zum 80. Lebensjahr abschließen.
Kann ich eine Sterbeversicherung für Dritte abschließen?
Je nach Anbieter können Sie eine Sterbeversicherung für sich selbst und für Angehörige wie Partner, Kinder oder die eigenen Eltern abschließen. Sie müssen Ihre Angehörige nicht explizit informieren und sie benötigen keine Unterschrift von ihnen.
Können betreute Personen versichert werden?
Eine Sterbeversicherung kann auch für betreute Personen sowie Pflegebedürftige abgeschlossen werden. Die Versicherungsbeiträge werden vom Vermögen der betreuten Person gezahlt. Die Versicherungssumme wird entweder per Einmalbeitrag oder über Monatsbeiträge.
Treuhandkonto
Wenn Sie bei uns zu Lebzeiten einen Vorsorgevertrag abschließen, haben Sie die Möglichkeit, das Geld auf ein Treuhandkonto einzubezahlen. Dieses Geld wird uns ausbezahlt, sobald wir die Bestattungsleistung erbracht haben.
Eine individuelle TreuhandLösung wird in aller Regel über ihre Hausbank über ein sogenanntes Sperr- oder Treuhand-Konto abgewickelt.
Nachteil: Ein Treuhandkonto verhält sich wie klassisches Sparkonto und wirft wenig Zinsen ab.
Treuhandlösung
Eine beliebte Variante zur Absicherung der Bestattungskosten ist die Treuhandlösung. Anders als beim klassischen Treuhandkonto ist die Verzinsung etwas höher.
Wie funktioniert die Treuhandlösung?
Der Bestatter beauftragt nach dem Abschluss eines Bestattungsvorsorgevertrages eine unabhängige Gesellschaft, Ihr Geld in ein spezielles, treuhänderisch verwaltetes Treuhandvermögen einzuzahlen. Nach Eintritt des Sterbefalls zahlt die Gesellschaft dem Bestatter das Geld nebst Überschussanteilen aus.
6Ab welchem Alter ist eine Bestattungsvorsorge sinnvoll?
Es gibt kein Mindestalter für eine Bestattungsvorsorge. Es ist dennoch ratsam, das Thema Vorsorge rechtzeitig anzugehen um Ihre Angehörigen zu entlasten. Da wir nicht immer alles voraussehen können, teilen Sie einem ersten Schritt Ihren Angehörigen mit, welche Vorstellungen Sie für Ihre letzte Reise haben. Dann sprechen Sie mit uns über die weiteren Schritte.
7Wie funktioniert eine Bestattungsvorsorge mit Betreuten?
Bei betreuten Menschen kann der gesetzliche Betreuer den Bestattungsvorsorgevertrag abschließen.
8Gehört eine Bestattungsvorsorge zum Schonvermögen?
Beim Schönvermögen handelt es sich um Vermögen, das vor dem Zugriff Dritter geschützt ist, insbesondere vor dem Zugriff der Sozialämter oder auch von sonstigen Gläubigern.
Derzeit werden von den Sozialämtern für pflegebedürftige Personen ein Schonvermögen in einer Höhe 10.000,00 € und zusätzlich eine Bestattungsvorsorge (wenn das Geld bei einer Versicherung oder einer Treuhandgesellschaft deponiert wird und sich nicht im Zugriff der antragstellenden Person befindet) in Höhe von 5.200,00 € anerkannt.
9Wer trägt die Bestattungskosten, wenn die Angehörigen dazu nicht in der Lage sind?
Im Todesfall müssen sich die bestattungspflichtigen Personen um die die Bestattung Ihres Angehörigen kümmern. Nach der geltenden Rechtslage zur Kostentragungspflicht müssen sie auch die Beerdigungskosten bezahlen. Sind sie aufgrund ihrer finanziellen Situation nicht in der Lage, diese Kosten zu tragen, darf ihnen laut Paragraf 74 SGB XII die Übernahme der Bestattungskosten nicht zugemutet werden.
In diesem Fall können die Angehörige einen Antrag auf Kostenübernahme beim Sozialamt beantragen.
10Sind die Kosten der Bestattungsvorsorge steuerlich absetzbar?
Beerdigungskosten können unter bestimmten Voraussetzungen, die im Einzelfall vom Finanzamt geprüft werden, von der Steuer als außergewöhnliche Belastung abgesetzt werden, wenn Sie die Kosten aus rechtlichen Gründen übernehmen mussten oder aus sittlichen Gründen freiwillig gezahlt haben und der Nachlass des Verstorbenen für die Kosten der Bestattung nicht ausreichte.
11Was ist der Unterschied zwischen Bestattungsvorsorge und Bestattungsverfügung?
Mit einer Bestattungsvorsorge oder Bestattungsverfügung regeln Sie zu Lebzeiten, wie ihre Beisetzung organisiert werden soll. Im Gegensatz zur Bestattungsvorsorge enthält die Bestattungsverfügung keine finanzielle Absicherung der gewünschten Bestattung. Wenn Sie Ihre Angehörigen finanziell entlasten möchten, schließen Sie einen Bestat-tungsvorsorgevertrag oder eine Sterbegeldversicherung ab.
Sie können selbstverständlich auch eine private Bestattungsverfügung aufsetzen und eine anderweitige finanzielle Absicherung der Bestattung vorsehen.
12Kann ich einen Vorsorgevertrag kündigen?
Wenn der Vorsorgende oder der Treugeber den Bestattungsvorsorgevertrag und/oder den Bestattungsvorsorge-Treuhandvertrag kündigt, wird das hinterlegte Geld an den Treugeber ausgezahlt. Alle Leistungspflichten der Vertragsparteien aus dem Bestat-tungsvorsorgevertrag und dem Bestattungsvorsorge-Treuhandvertrag erlöschen mit der mit der Kündigung. Je nach Vorsorgeform und Vertragsbedingungen kann eine Aufwandsentschädigung fällig werden. Die Kündigung muss auf alle Fälle schriftlich erfolgen.
13Kann man zu Lebzeiten dazu verpflichtet werden, einen Bestattungsvorsorgevertrag oder eine Sterbegeldversicherung zu kündigen und das Treuhandkonto aufzulösen?
Es kommt gelegentlich vor, dass die Sozialämter von Menschen, die einen Antrag auf Unterstützung stellen, zunächst die Auflösung und Verwertung einer bestehenden Bestattungsvorsorge verlangen.
In der Rechtsprechung wurde jedoch eindeutig entschieden, dass die Ersparnisse äl-terer Menschen für eine würdige Bestattung nach ihren Wünschen in angemessenem Umfang Sondervermögen darstellen. Zuletzt wurde das entsprechende Schonvermögen für Beerdigungskosten auf 10.000,00 € Euro angehoben, zusätzlich darf ein Bestattungsvorsorgevertrag über maximal 5200,00 € vorhanden sein, sofern sich das Geld nicht mehr im Zugriff der antragstellenden Person befindet.
14Wann zahlt das Sozialamt die Beerdigungskosten?
Im Normalfall zahlt das Sozialamt auf Antrag die Bestattungskosten, wenn die Erben die Kosten für die Beerdigung nicht tragen können.
Wer Sozialhilfeleistungen bezieht, muss nach Paragraph 90 des Sozialgesetzbuchs XII sein Vermögen nutzen, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Bestattungsvorsorge oder Sterbegeldversicherungen bilden dabei eine Ausnahme.
Das Vermögen aus diesen Verträgen ist nur dann im Sinne des Gesetzes verwertbar, wenn es nach einem Urteil des Bundesozialgerichts vom 18. März 2008 einen „angemessenen Umfang“ (derzeit bei uns 5.200,00 €) überschreitet. Sind die Beiträge angemessen, gilt eine Härtefallregelung, wodurch das Vermögen aus Sterbegeldversicherung oder der Bestattungsvorsorge nicht angetastet werden muss. Auch die jeweiligen Ämter dürfen derartige Verträge nicht kündigen oder die Leistungsbezieher zur Kündigung auffordern.